Thilo Sarrazin, Sächsische Zeitung, Februar 2010
Viele von Sarrazins Thesen entsprechen nicht der Wertewelt der SPD und widersprechen auch dem Grundgesetz in welchem steht, dass niemand wegen seiner Abstammung, Religion oder seiner Herkunft ausgeschlossen werden darf.
Beispielsweise die genetische "Klassifizierung" von Menschen die „dümmer“sind und deren Fortpflanzungrate höher ist, oder die Idee, deutsche Akademikerinnen mit hohen Geldprämien zu fördern um wertvolle und intelligente Kinder zu gebären, sind menschenverachtend.
Die SPD hat sich in den letzten 148 Jahren immer für Chancengleichheit,
Gerechtigkeit und Freiheit vor allem von Minderheiten und Schwachen eingesetzt.
Die unterdrückte Arbeiterschafft, Frauen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, ausländische Mitbürger - die Liste der sozialen Errungenschaften für Schwächere in unserer Gesellschaft ist lang.
In der Zeit des Nazi-Regimes wurden unsere Mitglieder unter anderem wegen ihrer klaren Haltung gegen eine menschenverachtende Politik verfolgt und hingrichtet.
Auch im Vorfeld des Schiedsverfahrens wurde auch immer wieder das Argument der Meinungsfreiheit und Meinunsgvielfalt eingebracht, welche man eben in einer Volkspartei aushalten müsste.
Was hier jedoch durch geschicktes Marketing und die Medien zu einer Nagelprobe für unsere Partei stilisiert wird, ist aus unserer Sicht weit überbewertet und muss ebenfalls relativiert werden.
Sarrazin ist eine Einzelmeinung!
Wir meinen auch Sarrazin kann sagen was er will.
Er vertritt allerdings nicht die Grundwerte der Sozialdemokratie!
Viele seiner Thesen sind für uns nicht tragbar.
Für einiges was er schreibt sollte er sich eine neue politische Heimat suchen.
Markus Käser
im Namen des SPD Kreisvorstandes Pfaffenhofen
Links zum Thema:
Unerträglich ähnlich: Nazipropaganda-Plakat gegen unwertes Leben
Videoblog mit einer Stellungnahme von Andrea Nahles
Brief an die Funktionsträger der Partei
Artikel im Spiegel "Die Mär von der vererbten Dummheit"
Spiegel online Artikel "In Thilostan will keiner leben"